Hallo allerseits!
In der letzten Zeit habe ich mich für Geschichte und Museen interessiert und Deutschland ist praktisch ein Land des Museums. Selbst in Berlin gibt es mehr als 175 Museen und die beste davon befinden sich auf der Museuminsel, darunter das Pergamonmuseum und das neulich durch enorme Summen von öffentlichem Geld errichtete Humboldt Forum. Aber mit der Errichtung des Schlosses, das das ehemalige barocke Berliner Schloss wiederholt, stehen zur Debatte viel mehr ethische Fragen über den Inhalt des Forums.
Obwohl Deutschland nur eine Kolonialmacht für 40 Jahre war, hat es jedoch tausende Artefakte aus den Kolonien oft durch Gewalt erhalten, der überwiegende Teil davon sind noch in deutschem Besitz. Gehört sowas in "einem neuen Stück Berlin", das angeblich progressiv sein soll? Genau das hat der ZDF Magazin Royal Satiresendung besprochen. Das ist wichtig, weil Deutschland von der Art, in der sie offen mit seiner Geschichte umgeht, quasi geprägt ist. Die Geschichte war oft grausam und man muss das anerkennen und so gut wie möglich richtigstellen.
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Das an der Stelle vom Palast der Republik erbaute Humboldt Forum |
Im Humboldt Forum gibt es mehrere Museen aber die Größte, nämlich das Ethnologische Museum und das Museum für Asiatische Kunst, haben viele Exponate, z.b.
die Südsee Boote aus Polynesien und
Glasperlen geschmückte Kleidung aus Namibia. Wie unterscheidet man sich zwischen gestohlene Kunst und nicht-gestohlene Kunst, weil das den Besuchenden und den ehemaligen Kolonien wichtig ist? Diese Wissenschaft heißt Provenienzforschung und scheint ein bedeutendes Teil des Museums zu sein, oder? Das Ethnologische Museum
beschreibt die Provenienz einiger Exponate aber es gibt doch
500.000 Objekte im Besitz. Offensichtlich brauchen wir mehr Forschung in diesem Gebiet sonst kann jeder behaupten dass etwas gestohlen ist oder nicht.
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Boote der Bewohner von Südseeinseln im Ethnologischen Museum in Berlin |
Am 3. August 2022
feierte Nigeria die Rückkehr der Benin-Bronzen aus Deutschland, manche die im Humboldt Forum waren. Das ist eine große Vorschritt, nicht nur weil es "nett" ist, aber weil es Respekt gegenüber andere Kulturen fördert.
Gegner solcher Maßnahmen, inklusiv vieler Museumsdirektoren, behaupten dass die Artefakten geschützt müssen werden, aber solche herablassende Aussagen können sehr imperialistisch wirken, genau wenn die Wahrheit oft mit Habsucht und das Ansehen ihrer Institution zu tun hat. Letzten Endes sind diese Artefakten ihren jeweiligen Kulturen sehr wertvoll und bedeutend, und ohne den ersten Schritt kann man nicht mal mit einer Diskussion über den Schutz oder einer Leihe der Gegenstand anfangen. Dialog zwischen ehemalige Kolonien und Kolonist sind äußerst benötigt.
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Benin-Bronzen in einer neue Ausstellung im Humboldt Forum nach ihrer Rückgabe |
Glauben sie, dass es der richtige ansatz aus Deutschland wäre, all diese historischen artefakte zurückzugeben? Glauben sie, dass ihr Besitz dieser Gegenstände Diebstahl ist, oder haben sie ein Recht, sie zu behalten.
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